Schauen wir heute also, warum dein Angebot kein pdf-Anhang, sondern ein echter Auftritt sein sollte.
Du kennst das: Du hast dein Angebot mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Hast vorher lange Gespräche geführt, den Bedarf durchleuchtet wie ein Radiologe, eine passgenaue Lösung gestrickt – wie ein Maßanzug für deinen Kunden.
Und dann?
PDF draus machen, per Mail raushauen, fertig. Zack, Pipeline gepflegt.
War ja schließlich viel Arbeit. Jetzt liegt der Ball beim Kunden, oder?
Aber hier ist der Haken: In dem Moment, in dem du auf „Senden“ klickst, gibst du die Kontrolle ab. Ab da kannst du nur noch die Daumen drücken und hoffen. Und falls nichts passiert, was sehr wahrscheinlich ist, beginnt das, was wir alle so lieben: mehrfach nachtelefonieren, Spuren lesen, und im CRM raten, ob „noch offen“ nun gut oder schlecht ist.
Und genau deswegen mein Tipp für dich:
Ein Angebot gehört nicht in den Postausgang – es gehört auf die Bühne.
Und zwar mit dir als Hauptdarsteller.
Warum? Weil du mehr bist als ein „pdf-Versender“. Du bist Verkäufer, oder? Du bist Problemlöser, Sparringspartner, Sales Profi, nicht wahr?
Und eben deshalb kommen jetzt zehn gute Gründe, warum du dein Angebot IMMER persönlich vorstellen solltest:
Immer persönlich, …
1. Weil du reden kannst – und dein pdf nicht
Ein pdf hat keine Stimme. Es betont nichts. Es hat kein Timing und stellt keine Fragen. Es weiss auch nicht, was Augenkontakt ist.
Dein Kunde liest das Angebot vielleicht nur oberflächlich zwischen zwei Terminen, auf seinem Handy, oder mit nur einem Auge, weil er das andere bereits auf seine nächsten To-do‘ s gerichtet hat.
Das Ergebnis: Missverständnisse, Rückfragen oder – immer wieder gerne genommen – gar keine Rückmeldung jemals.
Wenn du aber stattdessen sprichst, führst du ihn durch dein Angebot und hast erneut eine Chance ihn mit auf die Reise zu nehmen. Du erklärst Kontext, gibst Beispiele, schaffst Klarheit und baust somit weiterhin Vertrauen auf.
Ganz ehrlich: Hättest du in anderen Verkaufsphasen auch bloß eine Mail gesendet? Eher nicht…
2. Weil du Einwände live entschärfen kannst
„Ist das nicht doch ein bisschen teuer?“ – Einwand.
„Brauche ich wirklich alles was hier steht?“ – Zweifel
Wenn du nicht dabei bist, wird diese Liste offener Fragen immer länger, da sie unbeantwortet bleiben. Ungeklärte Einwände verunsichern den Kunden und entfernen ihn (und dich) vom Kauf.
Im persönlichen Gespräch kannst du ihm Fragen beantworten, ihm Ängste und bedenken nehmen und untermauern, warum dein Angebot eine tolle LÖSUNG FÜR IHN ist. Rein technisch gesehen übrigens, sind Dinge wie „Feel-Felt-Found“ etwas, was nur mit Menschen funktioniert, nicht mit pdfs. Logisch, oder?
3. Weil Emotionen verkaufen – nicht Dokumente
Selbst das technischste Angebot hat einen emotionalen Kern:
„Was löst es beim Kunden? Welche Last fällt ab? Wie fühlt sich Erfolg an?“
Das steht halt nicht in Spalte C, Zeile 17 der pdf. Und das pdf wird das weder herausfinden, noch dir zurückmelden, da bin ich mir relativ sicher.
In einem echten Gespräch kannst du das transportieren – mit deiner Stimme, deinem Enthusiasmus und deiner Überzeugung. Und genau das bleibt hängen. Beim Kunden. Und um den geht es doch?
4. Weil du Kaufsignale besser siehst als dein pdf
Ist der Kunde begeistert? Zögerlich? Will er gerne, kann aber noch nicht?
All diese Signale – Körpersprache, Betonung, Pausen – bekommst du nur live mit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann das jeder Verkäufer besser als ein pdf, oder was meinst du?
Persönlich kannst du direkt reagieren:
„Wollen Sie lieber am Monatsanfang starten oder gleich nächste Woche?“
„Wenn ich Sie richtig verstehe, passt das soweit – wollen wir das so festhalten?“
Und nein, das ist kein Hardselling und auch kein Druck. Zumindest dann, wenn dein Angebot wirklich gut ist und du deinem Kunden tatsächlich eine Lösung seiner Probleme anbietest – dann tust du ihm einen Gefallen, wenn du Richtung Abschluss lenkst.
5. Weil du ein Partner bist – kein Preisetikett
Vertrieb ist keine Auktion, sondern eine Beziehung. Ein Angebot per E-Mail? Unpersönlich! Ein Gespräch? Nähe.Vertrauen.Wirkung. Beziehungspflege.
Kunden kaufen bei Menschen, nicht bei E-Mails mit tollem Anhang!
6. Weil du spontan sein kannst – dein PDF nicht
Was, wenn sich im Gespräch herausstellt, dass eine Option gestrichen oder eine ergänzt werden soll? Oder dass es plötzlich neues Budget gibt? Oder auf einmal ein kleineres Budget? Was wenn sich Umstände geändert haben? Was wenn du etwas falsch verstanden und deswegen falsch angeboten hattest?
Im Gespräch kannst du all das feststellen und korrigieren.
Das pdf? Liegt in der Inbox. Und wartet. Und landet immer weiter hinten in deines Kunden Inbox…..
7. Weil du den nächsten Schritt gleich mitverkaufen kannst
Im Gespräch kannst du direkt klären:
- Wer entscheidet?
- Bis wann?
- Was passiert jetzt?
- Muss ich Ressourcen blockieren?
Und dergleichen mehr, gerade im Projektgeschäft z.B.. So entstehen verbindliche Schritte – und nicht nur lose Hoffnung auf Rückmeldung. Übrigens gehst du damit smooth in die After Sales Betreuung oder Customer Success über. Cool, oder?
8. Weil du „Wir melden uns“ nicht brauchst
Du kennst das. Wir kennen das alle. Angebot versendet – …..Funkstille.
Womöglich ist deine Mail zwischen Spamfilter und „mache ich später“ versackt. Oder sie wurde falsch verstanden, oder sie wurde zum Apfel erklärt und mit Birnen verglichen.
Im Gespräch hättest du die Chance klar zu machen, was genau du anbietest – und vor allem: warum es für ihn Sinn ergibt.
9. Weil du damit aus der Masse herausstichst
Die meisten Verkäufer, die meisten von uns, verschicken Angebote wie Geburtstagskarten. Unpersönlich, ohne Emotion, ohne Nachfassen. Wenn du besser sein willst, dann lade deinen Kunden ein: „Ich stelle dir mein Angebot persönlich vor – weil mir deine Situation immer noch wichtig ist lieber Kunde!“
Sei anders, denn glaube mir, in diesem Kontext ist anders sein sehr gut!
10. Weil selbst ein Nein ein Gewinn sein kann
Natürlich führt nicht jedes Gespräch zum Abschluß, aber – jedes Gespräch hinterlässt einen Eindruck. Jedes Gespräch bringt dir Erfahrung und macht dich besser in deinem Job. Mit einem persönlichen Gespräch zu deinem Angebot zeigst du Interesse, Präsenz, Professionalität. Manchmal sind die „Neins“ nicht kategorisch und bedeuten „nicht im Moment“. „Vielleicht später“ kann sich in einem guten Gespräch zu „Ja, gerne jetzt“ wandeln.
Und wenn nicht, bleibt dein Eindruck. An einen Mailanhang erinnert sich in drei Monaten kein Mensch. An den Berater der interessiert an meinem Wohlergehen war, der offen, fair und freundlich nach einer Lösung für mich gesucht hat, an den erinnere ich mich gerne…moment, ah hier ist ja seine Visitenkarte!
FAZIT:
Warum dein Angebot kein pdf-Anhang, sondern ein echter Auftritt sein sollte ist nun hoffentlich sehr klar.
Ein Angebotstermin bringt dir:
Klarheit statt Rätselraten und Zeitverschwendung.
Abschluusschance statt „…die gewünschte Rufnummer ist nicht erreichbar…“
Nähe statt Distanz.
Positionierung als Sales Profi, nicht als Preisettiketierer.
Und hey – vielleicht sogar mehr Freude am Job (glaub mir, das geht)
Also:
Finger Weg von den E_Mails. Rauf auf die Gesprächsbühne.
Dein Angebot ist nicht nur Zahlenwerk – es ist ein Lösungsversprechen. Und das verdient, ebenso wie dein Kunde, mehr als einen lapidaren Mailanhang.
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Weil Sales heute mehr ist, als Massenmails oder pdf Anhänge
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