COFFE ‚S FOR CLOSERS !
Glengarry Glen Ross (1992)
Heute einmal eine Empfehlung, die zum Thema Work-Life-Balance passt, ohne unser Lieblingsthema, Sales & Leadership zu vernachlässigen. Es geht um einen Film, der unter Sales Menschen Kultstatus genießt und der außerdem ein schauspielerisches Kunstwerk ist.
Die Buchvorlage zum Film wurde mit dem Pulitzer Preis bedacht. Großartige Schauspieler wie Al Pacino, Alec Baldwin, Jack Lemmon, Ed Harris und Kevin Spacey sorgen dafür, dass dieser Film nicht nur thematisch, sondern auch schauspielerisch einige Highlights beinhaltet (Pacino wurde hier für einen Oscar nominiert). Sie bringen viele “unserer Themen” großartig gespielt auf die Leinwand. Motivation, Incentives, Leadqualität (Kernthema hier) aber auch Direct Sales sind Elemente, um die herum hier die Story erzählt wird.
Aktuell, nicht nur für Old School Sales Leute, da hier letztlich der Fokus auf Moral und Werte gelegt wird.
Wir befinden uns in einer Immobilienfirma, die aber nicht mehr so recht laufen will.
Eine Führungskraft kommt aus der Firmenzentrale und will den Erfolg, auf relativ brachiale Art und Weise, zurückbringen.
Ein Zitat von ihm ist z.B. das legendäre „Put down that coffee. Coffee’s for closers.” oder auch das berühmte “ABC. Always Be Closing”, beides noch seine harmloseren Aussagen…..
Es wird ein Wettbewerb ausgerufen, bei dem der Highflyer ein Auto gewinnt, der zweite ein Steakmesserset und alle anderen……ihre Kündigung !
Alec Baldwin hält hierzu einen wirklich hörenswerten Monolog und stellt dabei perfekt einen der Vertriebsmanager dar, dessen Prioritäten ausschließlich auf dem Resultat liegen und die wir alle so sehr mögen *Ironie off*…
Nun sind aber Leads wie “Produkt” minderwertig und die Verkäufer fangen an, sich “Tricks” zu überlegen um in diesem Wettbewerb zu bestehen.
Die wirklich “guten Leads”, die bis dato unter Verschluss gehalten wurden, werden über Nacht gestohlen, wodurch außerdem jeder nun im Verdacht steht, sich illegal einen Vorteil verschafft zu haben.
In wunderbarer Weise werden die nächsten 24h und die verschiedenen Verkäufer in ihrem “Typus” dargestellt. Der eine fies und link.
Der zweite extrem eloquent, aber gerne einmal sein Rückgrat zuhause lassend, wenn nötig. Der dritte mit dubiosen bis hin zu halblegalen Vorgehensweisen. Der vierte ein armes, wehrloses Opfer. Ich verrate Euch hier nicht, wer wer ist, denn eine der spannenden Facetten des Films ist eben diese Entwicklung der handelnden Personen und derer Charaktere. Was ich aber wette ist, jeder von Euch kennt einen, oder mehrere dieser Typen auch !
Was ist dabei so relevant ?
Gewinnen, verlieren, Macht und Ohnmacht, Integrität, Schuld, Unschuld, Verantwortung all diese Dinge sind der Nährboden für phantastische Dialoge und Charakterstudien innerhalb der knapp 100 min die der Film dauert. Alles Facetten, die jeder kennt, erlebt oder gesehen hat, der eine Weile im Vertrieb, vielleicht sogar einem Direktvertrieb gearbeitet hat.
Die Dialoge und damit die Sprache sind hier essentiell (“A man is his job”). Es wird wunderbar dargestellt, wie im Sprache im Verkauf genutzt, aber auch missbraucht werden kann. Auch um die Ethik unseres Berufsstandes und insbesondere der Führung (im Vertrieb) geht es in Glengarry Glen Ross. Die Verknüpfung wie eines das andere bedingt wird in einer Art gezeigt, die sehr eindringlich ist. Storytelling und das Transportieren von Botschaften, all das beherrschen unsere Protagonisten und sie benutzen es auch – auf verschiedenste Weise und zu verschiedenen Zwecken….
Fazit
Schaut Euch das unbedingt an. Ein Film mit herausragenden Darstellern, der einen hie und da zum Schmunzeln bringt, wenn man Charaktere oder Situationen wiedererkennt, der aber letzlich sehr nachdenklich macht, bzw. machen sollte….