realsales-logo

WAS DEN MEISTEN FÜHRUNGSKRÄFTEN FEHLT

Die meisten Führungskräfte haben sie nicht alle

Ja, tatsächlich. Die meisten Führungskräfte haben nicht genug der nötigen Skills und Eigenschaften, die eigentlich notwendig sind. Ja immer notwendiger werden.

Die Arbeitswelt ändert sich, das können wir nicht mehr wegdiskutieren. Daher muss man auch schauen, wovon Führungskräfte mehr brauchen und vor allem wen man auf solche Positionen setzt.

Jüngere Generationen drängen und fordern ihre Plätze in Teams und Unternehmen ein, während einige noch 15 oder mehr Jahre Berufsleben vor sich haben und dennoch oft schon „zum alten Eisen“ gehören sollen. Es scheint, dass Führungsarbeit immer komplexer wird. Teams werden (hoffentlich) diverser, Ansprüche einzelner Teammitglieder höher oder zumindest neuartig. Gleichzeitig scheint die Welt durchzudrehen. Politik und soziales sowie damit einhergehende Gedanken oder gar Ängste fordern mehr und mehr Raum des Einzelnen von uns.

Wie gehe ich als Führungskraft damit um ? Wie agiert eine moderne Führungskraft, die sich all dem gegenüber sieht ?

Ich habe vor Jahrzehnten einmal ein „Leadership“ Buch gelesen, dessen Titel lautete „Du bist der Chef, mach was draus!“ Heute würde ich nach einem Buch mit diesem Titel wohl nicht mehr greifen. Heute weiß ich natürlich, dass Autorität qua Job Title der völlig falsche Ansatz ist. Es geht nicht darum, dass Du der Chef bist, sondern darum, dass Du Führungsqualitäten lernst, entwickelst, optimierst und immer wieder sinnvoll einbringst.

Aber was genau sind denn diese berühmten Qualitäten eines „Leaders“ ? Was muss so ein Leader denn können ? Oder was sollte oder darf er keinesfalls tun ? Zu dem was er nicht tun sollte kannst Du gerne in anderen meiner Artikel, z.B. hier lesen. Heute spreche ich darüber , was er denn tun soll.

Wovon Fuehrungskraefte mehr brauchen
Fassade ist nicht genug. Es gibt einiges was den meisten Führungskräften fehlt.

Schauen wir also einmal darauf, was den meisten Führungskräften fehlt.

Natürlich ist Führungsarbeit damit verknüpft, Personalverantwortung zu tragen, also doch irgendwie „Chef“ sein. Ein Begriff übrigens, der in einer Küche viel Sinn macht, mir in Unternehmen aber schon immer missfallen hat.
Ein Grundlegender Unterschied zwischen einem „Chef“ und einem Leader ist der, dass ein „Chef“ sich durch Autorität definiert, die seine Position per Definition in der Orga hat. Es gehört unendlich viel mehr dazu, ein Leader zu sein. Ein Chef gibt Anweisungen, die ausgeführt werden um damit Arbeiten zu erledigen. Ein Leader inspiriert und stimuliert die Menschen in seinem Team, damit sie persönlich und beruflich wachsen UND gemeinsam Ziele erreichen. Manchmal sogar über die Zeit der Zusammenarbeit hinaus. Viele „Führungskräfte“ scheitern bereits hier. Unfähig klar zu kommunizieren, unfähig sauber zu delegieren. Egozentrisch bis zum Exzess und am Ende immer auf der Suche nach einem Schuldigen, der sie natürlich niemals selbst sind.

Wonach muss ich den nun suchen, um ein Leader zu werden ?

Schön. Klingt theoretisch super. Aber wie macht man das denn bloss ? Was muss ich denn nun in meiner Führungsposition tun um nicht bloß ein Chef, sondern auch ein Leader zu sein ?

Ich Liste hier ein Paar der Elemente auf, die einen echten Leader von einem bloßen „Vorgesetzten“ unterscheiden. Es sind noch sehr viele mehr, aber

diese hier müssen die Basis sein. Und dennoch sind sie leider genau das, was den meisten Führungskräften abgeht.

1. Empathie

Eng verwandt mit der emotionalen Intelligenz, ist Empathie die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen,  bzw. nachvollziehen zu können, wie ein anderer Mensch sich in gewissen Situationen wohl oder unwohl fühlen wird und warum das so ist.

Aus meiner Sicht ist das die wichtigste Fähigkeit, die ein Leader haben muss. Menschen ohne oder mit einem geringen Maß an Empathie führen zu wollen führt definitiv zu Problemen, Ängsten, Schäden und ähnlichem. Wer kein hohes Maß an Empathie aufbringen kann, dürfte m.E. niemals andere Menschen führen. Weder junge, noch alte, erfahrene oder Neulinge. Oft sind das die Gestalten, für die der Begriff Toxic Leadership erfunden wurde, obwohl sie zwar toxic, aber sicher keine Leader sind. Ohne Empathie gibt es kein Treffen auf der Mensch-Mensch Ebene. Somit kann es auch niemals Vertrauen und deshalb keine nachhaltigen Erfolge geben. Weder in der Entwicklung beteiligter Personen, noch für das Unternehmen oder das Team. Übrigens ist es diese Unfähigkeit Mensch zu sein, die die toxic guys letzlich zu ganz armen Gestalten macht, aber leider vorher schlimmes anrichten kann….

2. Offenheit

Das ist auf mehreren Ebenen wichtig. Man muss offen sein für neues. Offen für Änderungen, Kritik, Impulse. Aber auch offen Fehler einzugestehen, sich selbst zu ändern, zu korrigieren.

Auf der anderen Ebene betrifft es die Menschen mit denen man umgeht. Insbesondere die, die man führt. Man muss ihnen gegenüber offen sein. Ehrlich und echt. Zugleich muss man offen für sie sein. Für Ihre Wünsche, Bedürfnisse, Stärken und Schwächen und dergleichen mehr.

Offenheit auf den beiden o.g. Ebenen ist die Grundlage für echten Erfolg. Denn nur mit dieser Offenheit öffnen sich auch die Menschen, geben ihre Ideen und Motivationen Preis, Integrieren sich und ihr Know How in die Lösungsfindung oder Optimierung von Situationen oder Prozessen. Zugleich kann man nur dann auch den Menschen erreichen und ihm somit nachhaltig „etwas mitgeben“, seien das fachliche Erfahrungen, Trainingsinhalte oder einfach emotionale Erfahrungen der positiven Art.

Zuverlaessigkeit
Deine Mitarbeiter müssen sich immer auf Dich verlassen können

3.Zuverlässigkeit

Deine Mitarbeiter müssen wissen, was sie erwartet, wenn Sie es mit Dir zu tun haben. Das darf nicht von Deinem Gemütszustand abhängen. Du bist eine Ressource Deiner Mitarbeiter. Fachlich wie emotional. Sie müssen darauf vertrauen können, dass Du ihnen wirklich zuhörst, dass Du ihre Belange ernst nimmst und, dass Du Teil der Lösung bist oder zumindest weisst, wie oder wo sie eine Lösung finden. Sie müssen wissen, dass sie im Falle von High Performance von Dir ihre Lorbeeren bekommen, aber im Falle von Schiffbruch auch ein Rettungsring von Dir kommen wird.

Im Gegensatz zu dem, was viele sogenannte „Führungskräfte“ glauben, bist Du sehr wohl für den Gemütszustand Deiner Mitarbeiter zuständig.

4.Selbsterkenntnis

Selbsterkenntnis
Selbstreflexion, etwas was den meisten Führungskräften fehlt, ist ein Muss.

Nein, Du bist nicht allwissend. Nein, Du bist nicht Fehlerfrei. Nein, das was Du sagst ist nicht die ultimative Wahrheit, weil Deine Visitenkarte den höchsten Rang ausweist.

Es spricht nichts dagegen, wenn Deine Mitarbeiter sehen, hören oder lesen, dass Du ein Mensch bist. Du verlierst nicht an Autorität, wenn Du Fehler machst und diese auch zugibst, oder Dich dafür entschuldigst. Kenne Deine Stärken und Schwächen. Nutze Deine Stärken und versuche Deine Schwächen zu korrigieren. Aber mache nicht andere für Deine Fehler oder Deine Schwächen verantwortlich. Schon gar nicht die, deren Vorbild Du sein solltest.

Im fachlichen Bereich solltest Du allerdings absolut die Nase vorn haben. Im zwischenmenschlichen Bereich, bist Du nicht anders als Deine Mitarbeiter. Denke darüber mal nach…..

5.Positive Verhaltensmuster

  • Wirklich und aktiv zuhören. Das beinhaltet die emotionale und die inhaltliche Ebene von Gesprächen, denn nur dann können Deine Antworten und Reaktionen adäquat sein
  • Präzise kommunizieren. Sag was Du willst, wie Du es willst, wann Du es willst, warum Du es willst. Und das so, dass Dein Gegenüber die Chance hat es wirklich zu verstehen.
  • Präsent sein. Nicht nur physisch sondern eben als Leader. Für Gespräche, Lob, Trost, Hilfestellung, Problemlösung, Prozessabläufe, fachliche Hürden. Bei Siegen UND bei Niederlagen.
  • Feedback einholen. Lass zu, dass man Dir ehrlich seine Meinung sagt. Nimm es wahr und reagiere darauf.
  • Feedback erteilen. Offen, ehrlich und immer konstruktiv. Das ist eine Frage der Fairness gegenüber Deinen Mitarbeitern.
  • Klare, gut umrissene Ziele vorgeben. Du bist eine „Führungs“kraft. Wohin Du Deine Mannschaft führen willst, muss klar sein….
  • Professionalität. Nein, damit meine ich nicht fachlich der beste zu sein. Hierunter fallen für mich Disziplin, Werte, Resilienz, Toleranz, Humor, Entscheidungsfreude, Haltung, Trouble Shooting, Vorbild sein, Freundlichkeit, Manieren, etc.etc.
  •  

Also, wie ist das bei Dir ? Bist Du nur Chef oder ein echter Leader ?

Teile diesen Artikel mit Deiner Community