Sales und Leadership.
Beides Themen die Heerscharen von Menschen bewegen.
Beides Themen die eine gigantische Maschinerie and Coaches, Trainern, Consultants und entsprechenden Unternehmen nährt. Unzählige Bücher sind zu diesen Themen erschienen und tun das noch.
Versteht mich richtig, ich liebe das.
Ich selbst bin involviert, beschäftige mich seit Jahrzehnten mit diesen Themen, habe ein Buch verfasst und unzählige Trainings und Coachings in beiden Bereichen gehalten und selbst bekommen.
Wohl deswegen aber, fiel mir kürzlich auf, dass das alles vollkommen überflüssig sein müsste. Daher sprechen wir heute darüber, warum wir alle keine Sales & Leadership Coaches bräuchten. Ja, keiner von uns bräuchte so etwas eigentlich !!!
Und warum bräuchten wir keine Coaches dafür ?
Tatsächlich haben die meisten von uns all das, was in diesen teuren Seminaren, Webinaren, Coachings, etc. „gelehrt“ wird, all diese super Erkenntnisse von ach-so-schlauen Trainern, doch schon längst intus.
Wir wissen das alles schon.
Tatsächlich haben die meisten von uns es über viele Jahre immer und immer wieder gesagt bekommen. Manchmal hat man uns regelrecht dazu gezwungen all das wahrzunehmen oder zu tun.
Glaubst Du nicht ?
Ist aber so.
Woher sollen denn die Kentnisse stammen?
Mama und Papa sind schuld !
Bei den meisten von uns waren unsere Eltern Top Sales und Leadership Trainer.
Du hälst das für Unsinn ? Ok, lass uns mal reinschauen:
Wer von uns hat nicht schon als Kind gehört „Du kannst aber nicht alles haben“?
Hast Du auch, so oder so ähnlich gehört, oder? Gut. Dann stimmst Du mir bestimmt zu, wenn ich das in zwei für Sales und Leadership relevante Themen einordne: PRIORISIEREN und ERWARTUNGSMANAGEMENT. Schlüssig ? Ok weiter auf der Reise.
Wer von uns hat nicht schon einmal „schau mich an, wenn ich mit Dir rede!“ gehört ?
Cool, Du also auch.
In meinen Ohren ist das eine sinnvolle Aussage aus dem Bereich KÖRPERSPRACHE die in Sales und Leadership sehr relevant ist. Unser Beispiel hier, gerade im Verkaufsgespräch etwa.
Es sind unzählige solche kleinen Lektionen, die wir alle hatten. Wenn unsere Eltern sagten „hoffentlich geht die Schule bald wieder los“, haben sie uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir sie ein bisschen nerven und wir die (Kontakt) KADENZEN oder auch den nicht mehr so prickelnden CONTENT überarbeiten müssten. Sie haben uns auch Klassiker gelehrt. Etwa im ZEITMANAGEMENT das berühmte eat the frog – also die doofe Aufgabe, die aber gemacht werden muss, wenn es hieß „Du isst das trotzdem, Spinat ist nämlich sehr gesund“, oder auch „Du bist aber bevor es dunkel wird wieder hier“.
Diesbezüglich gab es auch einprägsames FOLLOW UP in Form von „Freundchen, hast Du mal auf die Uhr geschaut?“.
Das gerade im Sales relevante MINDSET wurde poetisch als „ohne Fleiß keinen Preis“ oder pragmatischer als „wer schön sein will muss leiden“ an uns herangetragen. Wie man schnell gute ENTSCHEIDUNGEN trifft kam in der Lektion „ich zähle jetzt bis drei und dann…“ herüber – und die meisten von uns haben dann schnell und sinnvoll entschieden, oder nicht?.
OK aber doch nicht in allen Sales & Leadership Bereichen, oder?
Keine Sales und Leadership Facette haben unsere Eltern außer acht gelassen. An TEAMWORK wurde mit „es wäre schön, wenn ich nicht dauernd Dein Zimmer alleine aufräumen müsste“ appelliert und sogar COLD CALLING Frequenzen wurden mit „wann hast Du Oma eigentlich zuletzt angerufen?“ eingebläut.
REPORTING wurde uns kindgerecht mit „Du rufst an sowie Du dort angekommen bist“ präsentiert.
Genau wie heute in der Coaching Szene (Umsatz steigern durch wenige Mausklicks) wollte man uns auch damals einiges verkaufen was völliger BULLSHIT ist wie „Hör auf zu schielen, sonst bleiben Deine Augen irgendwann so“ aber insgesamt waren es absolut die richtigen Themen auf die sie uns geschult haben. Manchmal sogar in der Tiefe. Ich denke dabei an das Thema PROZESSOPTIMIERUNG „nimm einen Teller bitte, sonst ist der Teppich voller Krümel“ oder „wer von Euch war zuletzt auf der Toilette?“. Auch ihre Führungsthemen waren ambivalent und nicht immer adäquat. Weniger gut war z.B., wie heute auch, das Führen mit Druck: „sonst kriegst Du heute keinen Nachtisch“ oder „Du ziehst jetzt den Schal an, sonst bleibst Du hier!“, aber weitgehend waren auch in Sachen FÜHRUNG gute Dinge dabei, wie etwa „Das hast Du aber schön gemalt, gell das da ist der Papa?“ oder auch „Schatz, zu mir kannst Du immer kommen, egal was es ist und egal was Du getan hast“.
Na gut, aber bloss einmal hören…
Ja, unsere Eltern haben uns all das gelehrt. Wir haben es als Kinder auch direkt umgesetzt, wie wir unten sehen werden. Sie haben uns auch gezeigt, wie sinnvoll INCENTIVES sind „das schmeckt so toll, Du ahnst nicht was Du verpasst“ und „wenn Du lieb bist kaufe ich Dir ein Eis“ sind hier nur zwei Beispiele. Die heute in Sales approaches so hoch gehandelte EMPATHIE hallte in „sei schön lieb zu Paul, Paul ist noch ganz klein, weißt Du?“ oder in den Klassikern „das macht man aber nicht, wenn man ein guter Freund ist“ wider.
PERSONALGESPRÄCHE „was hast Du Dir dabei eigentlich gedacht?“ und COACHING „stopf Dich nicht so voll sonst wird Dir schlecht“, ARTIKULATION „sprich nicht mit vollem Mund“ oder auch TROUBLE SHOOTING „so mein Freund, das wars jetzt!“
Wir hatten damals auch die heute manchmal vermissten UMGANGSFORMEN, die uns durch das „hast Du Dich schon bedankt?“ oder „und, was sagt man?“ unserer Eltern eingepflanzt wurden, aber wir beherrschten auch TECHNIKEN, ja sogar VERKAUFSTECHNIKEN, die zu erlernen uns heute viel Zeit, Geld und Mühe wert ist. Kommst Du drauf ?
Nehmen wir EINWANDBEHANDLUNG: Mutter: „noch 10min, dann ist Schluss.“ Kind: „och mennooo, nur noch die Folge bis zum Schluss.“ Mutter: „Nein, morgen früh ist Schule.“ Kind: „Ja, aber erst ab der zweiten Stunde“ Mutter: „Du machst jetzt aus und gehst ins Bett.“ Kind:“ Aber das ist gleich fertig und ich habe ja heute Mittag geschlafen.“ Und das kann ewig so weitergehen. Wir waren als Kinder echte Künstler in Sachen Einwandbehandlung. Wir waren aber auch großartig beim CLOSING !!
„Mama, kann ich ein Eis?“ oder „Boah, das wollte ich schon immer haben. Mama kaufst Du mir eins?“ Lupenreine ABSCHLUSSFRAGEN, on point ! Na gut, oft war unsere BANT Quali nicht gut und sie haben nicht eingesehen welchen Bedarf sie hatten unserer Aufforderung nachzukommen, aber hey, wir waren Rookies ;-), noch mitten im ONBOARDING.
Was sagt uns das?
Du siehst, weder Sales noch Leadership sind Wissenschaften. Beides ist People Business. Manchmal auch einfach nur „gesunder Menschenverstand“…
Wenn wir Leadership mit der Einstellung angehen, wie sie unsere Eltern uns gegenüber hatten, nämlich ehrlich, liebevoll und wahrhaftig, und wenn wir Sales angehen wie damals, als wir keine Angst hatten Dinge zu tun und zu fragen, weil wir spürten es ist ok, dann haut beides – auch gleichzeitig – gut hin.