Warum entscheiden sich immer mehr Unternehmen für den Strukturvertrieb, und welche Chancen bietet dieses Modell für Vertriebler und Kunden? Diese Fragen bewegen viele, die sich mit modernen Vertriebskonzepten beschäftigen. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt des Strukturvertriebs ein: von seiner Definition und Funktionsweise über Vor- und Nachteile bis hin zu Praxisbeispielen und Zukunftstrends.
Der Begriff Strukturvertrieb beschreibt ein Vertriebssystem, bei dem Produkte oder Dienstleistungen über ein mehrstufiges Netzwerk vertrieben werden. Anders als im klassischen Direktvertrieb spielt hier der Aufbau von Vertriebsstrukturen und Hierarchien eine zentrale Rolle.
Die Teilnehmer sind nicht nur Verkäufer, sondern bauen eigene Teams auf, deren Erfolge auch ihren eigenen Verdienst beeinflussen. Provisionen fließen dabei entlang der Hierarchie – von der Basis bis hin zur Spitze. Das Modell wird häufig in Branchen wie Versicherungen, Finanzdienstleistungen oder Network-Marketing eingesetzt.
Der Strukturvertrieb hat seine Wurzeln im klassischen Direktvertrieb, der seit dem frühen 20. Jahrhundert etabliert ist. Bekannte Beispiele sind Unternehmen wie Avon oder Tupperware, die mit Netzwerkmarketing Pionierarbeit geleistet haben. In den 1970er Jahren entwickelte sich das Modell weiter, um eine größere Skalierbarkeit zu ermöglichen.
Heute setzen viele Branchen auf Strukturvertrieb, da er nicht nur Produkte verkauft, sondern auch die Rekrutierung und Schulung neuer Vertriebspartner integriert. Besonders in Zeiten von Digitalisierung und Social Media hat sich der Ansatz verändert und ermöglicht globale Netzwerke mit minimalem Aufwand.
Ein Strukturvertrieb basiert auf einem mehrstufigen Modell, das durch folgende Elemente gekennzeichnet ist:
Die Basis des Strukturvertriebs liegt im Aufbau eines Netzwerks. Vertriebspartner gewinnen neue Teammitglieder, die wiederum eigene Kunden und Partner akquirieren.
Der Verdienst eines Vertriebspartners setzt sich aus eigenen Verkäufen und den Umsätzen des gesamten Netzwerks zusammen. Höhere Hierarchieebenen profitieren anteilig von den Erfolgen ihrer Untergebenen.
Mit wachsendem Netzwerk steigen die Verdienstmöglichkeiten. Dieser Ansatz motiviert Vertriebspartner, sich aktiv einzubringen und langfristig am Erfolg teilzuhaben.
Strukturvertriebe bieten intensive Schulungsprogramme an, um ihre Partner weiterzubilden. Motivation durch Boni und Incentives wie Reisen oder Sachpreise sind ebenfalls häufige Bestandteile.
Ein typisches Beispiel für Strukturvertrieb ist die Versicherungsbranche. Hier werben erfahrene Berater neue Makler an, die dann von ihrer Expertise profitieren. Ein Teil der Provision fließt an die übergeordneten Hierarchieebenen.
Unternehmen wie Herbalife oder Amway setzen auf ein ähnliches Prinzip. Partner kaufen Produkte direkt beim Hersteller und verkaufen sie weiter, während sie gleichzeitig neue Vertriebspartner rekrutieren.
Strukturvertriebe wie DVAG oder Swiss Life Select nutzen ein mehrstufiges System, um Finanzberater auszubilden und zu vernetzen. So entsteht ein breites Netzwerk, das Kunden umfassend betreuen kann.
Die digitale Transformation hat den Strukturvertrieb grundlegend verändert. Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder WhatsApp ermöglichen eine schnelle und einfache Kommunikation innerhalb des Netzwerks. Künftige Trends im Strukturvertrieb umfassen:
Der Strukturvertrieb bietet enorme Chancen, erfordert jedoch Disziplin, Engagement und die Fähigkeit, Menschen zu überzeugen. Für Vertriebseinsteiger ist er eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln und von erfahrenen Mentoren zu lernen. Profis können durch den Aufbau großer Netzwerke langfristig profitieren und sich ein passives Einkommen sichern.
Ob in der Versicherungsbranche, im Network-Marketing oder bei Finanzdienstleistungen: Strukturvertrieb ist ein vielseitiges Modell, das in der richtigen Anwendung nachhaltig erfolgreich sein kann.