Vertrieb

Verunsicherung im Vertrieb: die Suche nach Klarheit

7. September 2025
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Fernando Osorio

Verunsicherung im Vertrieb. Sie wird scheinbar immer grösser.Der Vertrieb steht an einem Wendepunkt. Mit ihm natürlich auch wir Vertriebler, egal in welcher Position oder Funktion wir im Vertrieb arbeiten.
Einerseits bieten digitale Technologien, neue Märkte und ein globaler Kundenfokus enorme Chancen. Andererseits spüren viele Unternehmen und viele Menschen eine tiefe Verunsicherung.

Die Einführung von Künstlicher Intelligenz verändert längst die Spielregeln, der Generationenmix aus „zu jung“ und „zu alt“ sorgt noch immer für zusätzliche Spannungen und in der Mitte steht die Frage:

Wie bleibt unser Vertrieb, wie bleibe ich zukunftsfähig?

Diese Unsicherheit ist sehr real. Ich glaube keiner von uns kann sich davon freisprechen, egal wie alt oder erfahren wir sind. Diese Unsicherheit, bei manchen Menschen sogar schon Angst, höre und spüre ich täglich in Gesprächen mit meinen Kunden. Sie betrifft Führungskräfte, Teams, jeden.

Die gute Nachricht: Verunsicherung bedeutet nicht Stillstand. Sie ist ein Zeichen dafür, dass Wandel stattfindet. Und wer Wandel aktiv gestaltet, gewinnt Vorsprung. Du kannst die aktuelle Situation, ja, auch deine Verunsicherung, für dich nutzen!

Warum Verunsicherung im Vertrieb so präsent ist

1. Künstliche Intelligenz. Freund oder Feind?

Viele Unternehmen investieren gerade in KI-Tools: von automatisierten E-Mail-Sequenzen über Chatbots bis hin zu Vorhersagemodellen für die Pipeline. Doch statt Erleichterung herrscht oft Skepsis. Mitarbeiter fragen sich: Werde ich durch KI ersetzt? Macht meine Arbeit überhaupt noch Sinn? Führungskräfte kämpfen mit der Frage, welche Tools wirklich einen Mehrwert bringen und welche nur Zeit und Geld kosten.
Diese Unsicherheit lähmt.

2. Zu jung oder zu alt? Generationenkonflikt im Vertrieb

In vielen Teams sitzen heute Praktikanten und Berufseinsteiger neben Kollegen mit 20 Jahren Vertriebserfahrung. Ein Spagat, denn junge Talente bringen Energie und technisches Verständnis mit, doch ihnen fehlen Erfahrungswerte im Umgang mit z.B. komplexen Verhandlungen. Ältere Mitarbeiter wiederum verfügen über tiefe Branchenkenntnisse und viel Erfahrung, fühlen sich aber schnell von neuen Tools oder Methoden überfordert und lehnen sogar ab sich damit zu befassen. So haben beide Seiten oft das Gefühl, nicht richtig ins Bild zu passen.

3. Führung im Blindflug

Wenn die Richtung fehlt, verstärkt das jede Unsicherheit. Ohne klare Rollen, Prozesse und Kommunikationswege entsteht Chaos. Jeder macht irgendwas, aber keiner steuert. Führungskräfte fühlen sich, als würden sie einen Flieger durch Nebel steuern und zwar ohne Instrumente, ohne Kompass. Dies ist ein klares Führungsproblem, zumeist „ganz oben“ angesiedelt. Leider strahlt das ins Team, auch ins Mittelmanagement, oft so ab, dass es für noch mehr Verunsicherung sorgt.

Warum Verunsicherung aber auch eine Chance ist

Unsicherheit ist unbequem, wenn du sie nur hinnimmst, statt sie als einen Katalysator zu nutzen.
Sie zeigt nämlich oft bloss, dass die alte Routine nicht mehr trägt. Genau hier liegt also die Chance:

Verunsicherung zwingt Teams und Führung dazu, neu zu denken, bessere Strukturen zu schaffen und damit Zukunft bewusst zu gestalten.

  • KI kann nicht nur ersetzen, sondern massiv entlasten. Wenn du sie gut genug kennst um sie richtig einzusetzen.
  • Junge Mitarbeiter können Geschwindigkeit, Innovationskraft und neue Ideen einbringen.
  • Ältere Kollegen können als Mentoren Wissen weitergeben, Fachkenntnis im Team verankern und Stabilität schaffen.

Das Problem ist also nicht die Verunsicherung selbst wie du siehst, sondern der Umgang damit.

Wer sie hinnimmt und den notwendigen Wandel verdrängt, verliert. Wer sie adressiert, gewinnt.

Verunsicherung im Vertrieb
Siehe lieber Chancen als Probleme

Impulse, wie du Verunsicherung in Stärke verwandelst

1. KI als Werkzeug begreifen und nicht als Ersatz

KI als Bedrohung zu sehen lähmt dich. Richtig eingesetzt, übernimmt sie Routineaufgaben wie z.B. Dateneingaben, Follow-up-Erinnerungen oder Lead-Scoring. Dadurch bleibt dir mehr Zeit für das, was Maschinen nicht können, nämlich echte Beziehungen, Empathie und Verhandlungen auf Augenhöhe.
Mein Tipp: Starte mit einem kleinen Pilotprojekt. Zeige deinem Team ganz konkret, wie KI Arbeit erleichtert und sorge damit direkt für wachsendes Vertrauen.

2. Generationen als Asset nutzen

Der Mix aus jung und alt ist kein Problem, sondern eine wertvolle Ressource, wenn er bewusst gestaltet wird. Erfahrene Kollegen können jungen Mitarbeitern Orientierung geben. Jüngere bringen frische Ideen und technisches Know-how. Kombiniere beides. Setze z.B. Tandems ein, fördere Reverse Mentoring (Junge coachen Ältere im Umgang mit Tools, Ältere geben Erfahrung zurück). So förderst du gegenseitigen Respekt und das Team wird insgesamt stärker.

jung oder alt
Das Alter spielt keine Rolle, wenn man das richtige tut.

3. Klare Strukturen schaffen

Unsicherheit entsteht besonders dann, wenn niemand weiß, was von ihm erwartet wird. Ein sauber definierter Funnel mit klaren Übergaben, Rollen und KPIs gibt Orientierung. Jeder weiß dann, wo er steht, was als Nächstes zu tun ist, wie man es macht und wie Erfolg gemessen wird. Das senkt Stress und erhöht die Geschwindigkeit.

4. Enablement ernst nehmen

Einmaliges Training reicht nicht. Verunsicherung im Vertrieb löst man nicht in einer Session auf. Unsicherheit verschwindet erst, wenn Lernen zur Routine wird. Micro-Trainings, kurze Lernimpulse, Deal-Reviews und regelmäßige Feedbackzyklen sorgen dafür, dass Teams Schritt für Schritt sicherer werden. Wichtig dabei ist, dass die Führung aktiv dabei ist und zwar nicht als Kontrolle, sondern als Coach.

5. Externe Profis einbinden

Manchmal braucht es einen Blick von außen. Erfahrene Profis als Mentoren, Coaches oder Interims-Support  können oft helfen, Muster zu durchbrechen, Orientierung zu geben und dadurch Sicherheit zu schaffen. Sie bringen Best Practices aus anderen Projekten oder jahrelanger Erfahrung mit und helfen, schneller in die Umsetzung zu kommen. Mein Tipp: Nutze externe Expertise nicht nur für „Notfälle“, sondern als ständigen Sparringspartner auf Augenhöhe.

support
Lass dir helfen. Das macht dich besser und schneller.

Beispiele wie es gelingen kann

  • Beispiel 1: KI entlastet, ohne Angst zu machen. Setze ein einfaches KI-Tool ein, das automatisch Follow-up-Mails verschickt. Statt Angst vor Jobverlust erfährst du dann endlich weniger Routinearbeit, mehr Zeit für echte Kundengespräche und neue Sicherheit
  • Beispiel 2: Generationen-Mentoring. Bist du jung, suche dir einen erfahrenen Mentor. Bist du erfahren, dann öffne dich für neues und höre den jungen zu. Was dann passiert? Die Jüngeren lernen schneller, die Älteren fühlen sich gebraucht und respektiert. Das Team gewinnt an Sicherheit. Die Abschlüsse stiegen.
  • Beispiel 3: Struktur bringt Sicherheit. Definiere klare Funnel-Phasen mit eindeutigen Kriterien. So weiss dann jeder, wann ein Lead wirklich „vertriebsreif“ ist. Diskussionen verschwinden. Statt Unsicherheit gibt es plötzlich sehr viel mehr Klarheit.

FAZIT
Sicherheit entsteht durch Führung und Klarheit

Verunsicherung im Vertrieb, auch deine eigene, ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Hinweis darauf, dass Veränderung notwendig ist. Wer jetzt die Chancen von KI, die Stärken unterschiedlicher Generationen und externe Expertise kombiniert, baut ein Vertriebssystem, das nicht nur heute funktioniert, sondern auch morgen trägt. Sich für all das offen zu zeigen hilft jedem Einzelnen.

Die Wahl ist sehr einfach: Verunsicherung ignorieren und sich ihr hingeben oder sie in einen Motor für Wachstum verwandeln.

Beherzige das und mach dich und/oder deinen Vertrieb fit für die Zukunft. Ohne Angst, ohne Verunsicherung.

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Über den Autor
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Fernando Osorio

Von door to door Kaltakquise über KAM , bis hin zum verantwortlichen für strategisches Vertriebsmanagement international aufgestellter Unternehmen mit mehreren Vertriebseinheiten in verschiedenen Ländern. Mehrfach, auch international, Vertriebe und Vertriebsteams ab Stunde null aufgebaut, Vertriebsprozesse eingeführt und optimiert, sowie Vertriebs- und Go To Market Strategien auf- und umgesetzt. Recruiting, Training, Coaching und Entwicklung von Vertriebspersonal, auch international.

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